Mittwoch, 5. April 2017

Deine Absicht des Tages

Ich freue mich sehr, diesmal einen Gastbeitrag von Irmgard Barta auf meinem Blog präsentieren zu dürfen. Frau Barta beschäftigt sich in diesem Beitrag mit einem sehr aktuellen Thema:  Wie bewusst und gut schaue ich auf meine Bedürfnisse – oder “was ist meine Absicht des Tages“. Ich kann ihr aus eigener beruflicher Erfahrung nur beipflichten, wie betroffen es macht, wenn Menschen – in meinem beruflichen Kontext, meine KlientInnen – manchmal schon  in der ersten Hälfte des Jahres  verzweifelt, enttäuscht, verbittert „flehen“, dass dieses Jahr bald vorbei sein möge. Wie viele Menschen versuchen so ein Leben lang ihrem Leben zu entfliehen um am Ende des Lebens den Schmerz des Nichtgelebten ertragen zu müssen. Anstatt sich bewusst und liebevoll, um ihre Bedürfnisse zu kümmern. Und vielleicht ertappen auch wir uns hin und wieder bei dem Gedanken: „hoffentlich ist der Tag bald vorbei!“

Danke liebe Irmgard für deine Ausführungen dazu:

Was ist deine ABSICHT des TAGES?

„Meine Absicht ist, dass dieser Tag so schnell als möglich vergeht.“
„Meine Absicht ist, dass diese Woche so schnell wie möglich vergeht.“

Hier liest du zwei von mehreren Antworten auf eine meiner morgendlichen Fragen, die ich in einer Gruppe bekommen habe.
Wie geht es dir, wenn du diese Antworten liest?

Ich war tief betroffen.
Ich war tief betroffen, weil mir wichtig ist, zu begreifen und zu schätzen, welchen Wert ein Tag des Lebens hat. Und erst recht eine ganze Woche.
Das habe ich auch zum Ausdruck gebracht.
Es geht um Bewusstheit!

Die Fragen, die ich in der Früh gerne stelle, um gemeinsam in den Arbeitstag zu starten, lauten:
•            Wie geht es dir?
•            Was ist HEUTE deine Absicht?

Weitere Antworten zu der Frage, die ich auch in anderen Kursen gehört habe, sind:
„Meine Absicht ist, heute alles zu schaffen - oder wenigstens so viel wie möglich.“
„Meine Absicht ist, alle Arbeiten abzuschließen.“
„Meine Absicht ist, mit allem fertig zu werden. Ich weiß zwar eh, dass es eine Illusion ist, aber man braucht ja ein Ziel. Oder?“

Was ist HEUTE deine Absicht des Tages?
Was fällt dir dazu ein?
Ich persönlich stelle mir diese Frage fast jeden Tag in der Früh.
Und lenke dabei meinen Fokus auf Bedürfnisse. Meine Bedürfnisse!
Die Auswirkungen sind gigantisch wohltuend!
Doch schauen wir zuerst zu den allerersten Sekunden und Minuten deines Tages, gleich nach dem Wachwerden.
Wie beginnt dein Tag?

Hast du dich in der Früh schon einmal selber beobachtet, wie dein PC / dein Gehirn hochfährt?
Was sind die ersten Gedanken, die in dir auftauchen?
Genießt du dein Wachwerden? Nimmst einmal wahr, dass du diesen Tag gerade beginnst?
Oder listen sich deine ToDo’s des Tages im Kopf und mischen sich mit den Problemen und Herausforderungen, die vor dir liegen?
Wirfst du einen Blick auf dein Handy?
Eine Studie der britischen Marketing-Agentur Tecmark berichtet von einer großen Anzahl von Menschen, die den Tag damit starten und dass es schon morgens um 7:31 Uhr losgeht: Facebook und E-Mail checken, ein Blick aufs Wetter, Nachrichten lesen und zwei bis drei Nachrichten an Freunde versenden.
Gehörst auch du dazu?
Ja?
Nein?

Wie schaut es ein wenig später aus? Nach dem Aufstehen?
Nimmst du dir Zeit für die Zeitung?
Ist deine Aufmerksamkeit bereits frühmorgens überall anderes, nur nicht bei dir?
Schaust du, wer was tut? Und kommentierst still für dich oder laut ausgesprochen, wie du was findest?
Dass deine Kinder sich wärmer anziehen und einen Gang schneller schalten könnten?
Dass sie ihre Sachen ruhig schon am Vortag vorbereiten könnten und nicht immer alles in letzter Minute machen sollten?
Wie geht es weiter?
Stehen die Bedürfnisse der anderen im Vordergrund und bist du voll und ganz damit beschäftigt, dass alles läuft und funktioniert?
Funktionierst du?
Hörst du die Geschichten von anderen und schaltest sofort auf Kommentarfunktion und Lösungssuche? Ein kleiner Ratschlag wenigstens? Ein bisschen Senf dazu geben?
Ist deine Aufmerksamkeit also überall anders, nur nicht bei dir?
Und kommst du - vielleicht nicht jeden Tag - jedoch immer wieder zu dem Schluss:
·         Für mich habe ich keine Zeit!
·         Ich komme mit meinen Sachen nicht weiter!
·         Was habe ich heute alles getan - aber für mich habe ich nichts getan!

Dann hab ich hier etwas Wichtiges für dich!
Ich zeige dir, was du in der Hand hast!
Deine Absichten und deine Aufmerksamkeit!
Prüfe mehrmals täglich, wo du mit deiner Aufmerksamkeit gerade bist:
Du kannst auf einfache Art und Weise lernen, deine Aufmerksamkeit in dich zu lenken, auf dich zu achten und dich gut zu nähren.
Falls du zu jenen gehörst, die sich bloß beim Lesen des vorigen Satzes Sorgen um die anderen machen, die dich ja brauchen, lass dir gesagt sein:
Je besser du genährt bist, umso mehr kannst du geben!
Je voller du erfüllt bist, umso besser kannst du wirken! Für dich und andere!
Dazu braucht es lediglich eine Veränderung deines Fokus.
Es geht ums Re-Fokussieren!
An das zurück Besinnen!
Auf das Schauen IN dich!

Hast du schon einmal erlebt, dass du etwas, das dich beschäftigt hat, auf einmal auch oft entdeckt hast?
Vielleicht hast du dir überlegt, ein neues Auto zu kaufen und dabei an ein bestimmtes Modell gedacht. Und bewusst oder unbewusst im Verkehr Ausschau gehalten, ob du ein solches siehst? Und nach und nach bemerkt, wie viele davon unterwegs sind. Und dich gefreut, weil du die unterschiedlichen Farben in Action gesehen hast und wie toll dieses Auto aussieht.
Oder du bist schwanger und auf einmal begegnen dir lauter Schwangere: auf der Straße, bei der Party, in der Schlange bei der Kassa vor dir beim Einkauf …. Früher ist dir gar nicht aufgefallen, dass so viele Schwangere unterwegs sind.
Jetzt, wo du dabei bist, dich selbstständig zu machen, lernst du überraschend viele Menschen kennen, die diesen Weg schon gegangen sind.
Worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst, das wirst du entdecken.
Dein Unterbewusstsein unterstützt dich dabei und sucht deine Umgebung wie auf einem Radarschirm ab um das von dir Gesuchte zu entdecken!
Diese Tatsache kannst du bewusst für dich nutzen!
Und den Fokus auf deine Bedürfnisse lenken!
Doch was sind denn deine Bedürfnisse überhaupt? Hast du eine klare Vorstellung davon?
(Grund-)Bedürfnisse sind das, was du generell brauchst, damit du gut lebst. Sie sind deine innere Orientierung und zeigen dir an, was gerade wichtig ist und was erfüllt werden möchte. Alles, was du tust (oder auch mal bewusst unterlässt) ist ein Versuch, dir eben diese Bedürfnisse zu erfüllen. Denn wenn deine Bedürfnisse voll erfüllt sind, fühlst du dich wohl.
Wenn deine Bedürfnisse voll erfüllt sind, ist es auch ganz einfach und leicht zu geben!
Wenn dein Bedürfnis nach Wertschätzung voll erfüllt ist, fällt dir in deiner Umgebung ganz viel Schätzenswertes auf. Und es fällt dir leicht, das auszusprechen und (echte, aufrichtige) Wertschätzung zu geben! Danke zu sagen!
Wenn dein Bedürfnis nach Respekt voll erfüllt ist, fällt es dir leicht, anderen respektvoll zu begegnen - egal, wie die gerade drauf sind!
Wenn dein Bedürfnis nach Ruhe voll erfüllt ist, fällt es dir leicht, ruhig und gelassen zu bleiben. Es bringt dich so leicht nichts aus deiner Mitte.
Diese Überprüfung kannst du mit jedem Bedürfnis machen.
Leider sind es die meisten Menschen nicht gewohnt, auf sich und ihre Bedürfnisse zu schauen und die Bedürfniserfüllung wird zur Glückssache. Das muss nicht sein!

Was ist HEUTE meine ABISCHT des Tages?
Welchen Unterschied macht das jetzt für dich, wenn du dich das fragst?
Das worauf du deinen Fokus lenkst, wirst du entdecken und bekommen!
Ich erinnere mich gut an einen Tag, an dem mir gleich nach dem Munterwerden ganz klar war: Mein Bedürfnis des Tages ist SICHERHEIT.
Ich war verwundert über diese Klarheit und Intensität. Sicherheit? Warum ist das heute so präsent? Doch ich habe meiner Intuition vertraut und mir die Frage gestellt: Was kann ich HEUTE tun, dass sich so viel wie möglich Sicherheit erfüllt?
Das große Seminar, das ich erst am nächsten Tag vorbereiten wollte, das könnte ich bereits heute bearbeiten: den Ablauf, das Handout, die Flipcharts gestalten. Will ich das, fragte ich mich? Warum nicht, dachte ich. Das, was ich ursprünglich für diesen Tag geplant hatte, war nicht eilig. Also beschloss ich, diesen Tag dieser Vorbereitung zu widmen, weil sich so auf jeden Fall Sicherheit erfüllen würde. Gedacht - getan.
Spannend war der folgende Tag: Da war meine Absicht des Tages LEICHTIGKEIT.
Als die Veranstalterin des großen Seminares an diesem Tag um 8 Uhr in der Früh überraschend anrief und mich bat, ihr das Handout aus organisatorischen Gründen bitte schon heute zu senden, musste ich innerlich lächeln! Mit Leichtigkeit konnte ich antworten: „Das mach ich gerne. Ich schicke es gleich weg!“
Sie freute sich sehr, dass das möglich war - das bedeutete Leichtigkeit für sie - und sie bedankte sich für meine Professionalität und dass sich so gut vorbereitet bin.

Heute ist meine Absicht KLARHEIT.
Als mir das bewusst wurde, fragte ich mich, wo ich überall Klarheit brauche und was ich dafür tun kann:
·         Meine Tagesplanung: Ich will meinen Tag genau planen, wann ich idealerweise was mache (besonders, weil heute abwechselnd berufliche und private Termine und Erledigungen anfallen).
·         Die Besprechung am frühen Nachmittag: Da will ich mich noch besser vorbereiten und klar sein, was ich will und wie ich es sage.
·         Klarheit im Büro: Was ich heute fertigmachen werde und was diese Woche noch abgegeben werden soll.
·         Klarheit, welche die nächsten 3 Blogs sind, die ich schreiben möchte.
·         Klarheit, wohin ich die Berge an Büchern gebe, die ich aussortiert habe.
·         Und in welchem Raum ich am Samstag vortrage - dort rufe ich an.
·         Mir sind noch mehr Dinge eingefallen, für die ich Klarheit brauche.

Am Abend jedenfalls will ich momentane, größtmögliche KLARHEIT in allen meinen Bereichen des Lebens haben. Der Gedanke daran entspannt mich.

Wenn du also:
·         mehr für dich tun möchtest - ohne extra Zeitaufwand!
·         mit den Sachen weiterkommen möchtest, die dir wichtig sind
·         heute nicht nur anderen, sondern auch dir Gutes tun möchtest
Dann habe ich hier etwas ganz Feines für dich!
Etwas, das du konkret für dich tun kannst:

Wenn du in der Früh aufwachst, nimm wahr, wie du langsam erwachst.
Auch wenn dein Gehirn zu palavern (zu denken) beginnt, sage dir STOP: Ich will an nichts Anderes denken, als jetzt in mich zu spüren und mich wahrzunehmen!
Von den Zehen über die Beine bis zu den Hüften: du bewegst sie zart und spürst hin, als würdest du jeder Stelle deines Körpers einmal „Guten Morgen“ sagen.
Nimm deinen Rücken wahr, wie er auf der Matratze liegt und deine Schultern.
Bewege den Kopf. Guten Morgen.
Wie fühlt sich dein Gesicht an?
Dein Hals?
Deine Arme und Hände?
Spür zum Herz- und weiter zum Bauchraum.
Wie fühlst du dich jetzt?
Du liegst jetzt noch im Bett!
Du bist in Sicherheit!
Als nächstes frag dich: Was ist heute meine Absicht des Tages?
Mit Absicht meine ich nicht: Was du heute alles tun und schaffen sollst!
Mit Absicht meine ich: Welches Bedürfnis ist dir HEUTE ganz besonders wichtig?
Worauf möchtest du HEUTE deinen FOKUS lenken?
Wovon möchtest du HEUTE MEHR in dein Leben bringen?
Du weißt ja: Worauf du auch achtest: Du wirst es überall entdecken! Mehr und mehr!
Ist es Freude? Dann sag dir: Meine Absicht des Tages ist FREUDE. Und du hältst Ausschau danach, wie du HEUTE (mehr) Freude in dein Leben und das Leben der anderen bringen kannst.
Wichtig: Bedürfnisse erfüllen sich durch Geben und Nehmen!
Ist es Ordnung? Dann sag dir: Meine Absicht des Tages ist ORDNUNG. Und dann schaust du, wie du HEUTE (mehr) Ordnung in dein Leben bringen kannst.
Ist es Wertschätzung? Dann sag dir: Meine Absicht des Tages ist WERTSCHÄTZUNG. Und dann schaust du dich um, was du alles schätzen kannst! Was dir auffällt, das du schätzt, das dir wichtig ist. Was du hast, was andere für dich tun, was gelingt, wofür du dankbar bist!
So nährst du jeden Tag in dir, was jetzt gerade am Wichtigsten ist!
An manchen Tagen hast du dein Bedürfnis, deine Absicht des Tages ganz klar vor Augen. An anderen Tagen fällt es dir womöglich nicht so leicht, deine Absicht des Tages zu bestimmen.
Vielleicht ist dir gar nicht klar, was alles ein Bedürfnis ist, weil du dich so damit noch gar nicht beschäftigt hast.
Für diesen Fall kannst du dein Handy nutzen: Lade dir Re-Fokus, die Bedürfnis-App für mehr Klarheit und Frieden (gratis) herunter. Scrolle die Liste mit den Bedürfnissen durch, du gehst sofort in Resonanz, wenn du dein Bedürfnis des Tages liest. Lass dich finden! LINK
Bestimme selber, worauf du heute (besonders) achtest!
Bestimme selber, worauf du dich heute konZENtrierst!
Mach doch Folgendes:
Stell dir in dieser Woche jeden Tag in der Früh diese beiden Fragen.
·         Wie fühle ich mich?
·         Was ist heute meine Absicht des Tages?
               
Lass dich von deinen eigenen Antworten überraschen.
Abends kannst du dann Rückschau halten:
       Wie sehr hat sich dieses von dir bestimmte Bedürfnis heute erfüllt?
      Wie fühlt sich das an?

Was waren deine Absichten des Tages?
Wie ist es dir damit ergangen? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Wenn du magst, schreib doch in die Kommentare.
Ich freu mich, von dir zu lesen!

Ich bin Irmgard Barta.
Seit 2008 unterstütze ich Menschen dabei, sich selbst und gegenseitig besser zu verstehen und besser miteinander zu arbeiten.
Mehr Anregungen und Infos findest du auf: www.barta-team.at



Bei all dem können Dich die Bedürfniskarten bzw. die Bedürfnis-App sehr unterstützen – nähere Infos sind bei Irmgard Barta (office@barta-team.at ] und auf www.barta-team.at erhältlich:

Damit es mehr ....
Leben&Freude
...in deinem Leben gibt

wünscht Dir
Elisabeth

Elisabeth Tsapekis, www.psychohygiene.at

erhältst du wertvolle Tipps und leicht umsetzbare Übungsanleitungen für eine erfüllte Lebensgestaltung