Montag, 24. Oktober 2016

Kampflos aufgeben? Achtung! Die Gurus gehen um.

Heißt kampflos aufgeben wirklich kampflos aufgeben? Wann ist ein Aufgeben Stärke, wann ist es Schwäche? Wann ist es Feigheit, mangelndes Rückgrat, die Unfähigkeit, zu sich, seinen Werten, seiner Überzeugung zu stehen? Und wann ist es innere Größe, und das Bewusstsein , dass es Größeres und Wichtigeres im Leben gibt, als die Lebenszeit und das Geld zum Korrigieren / Bekämpfen der Mangelhaftigkeit anderer Menschen zu verbrauchen.
Wer zahlt wirklich Lehrgeld? Wer ist wirklich der Verlierer? Das Ego lässt grüßen! Es ist nicht immer leicht, sein Spiel zu durchschauen.
Interessant ist zu beobachten, dass die selbsternannten Meister gerne ihrem Ego in die Falle gehen.  Die sich gerne mit Buddha oder Jesus auf die gleiche Stufe stellen im Sinne von Erleuchtung. Natürlich könnte man sich auch fragen: Als Jesus die Händler aus dem Tempel vertrieb – war das ein Egotrip oder war das innere Größe?
Viele die den „Weg des Erwachens“ beschreiten, vergessen gerne das Kapitel der inneren Bescheidenheit und Demut. All diesen selbsternannten Meistern, egal welcher spiritueller oder esoterischen Richtung angehörend, möchte ich sehr gerne Jack Kornfields Buch empfehlen: „Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffel schälen. Wie spirituelle Erfahrung das Leben verändert.“
Ich bin in meinem Leben einigen der s.g. Meister und Gurus begegnet. Übrig geblieben sind für mich sehr wenige, denen ich zugestehe, eine Entwicklung vollzogen zu haben, die als Erleuchtung beschrieben wird. (Klingt das arrogant?) Einer davon ist H.H. Dalai Lama, und da wäre dann noch Ama. Die meisten der s.g. spirituellen Meister und Gurus haben nichts anderes als ein sehr aufgeblasenes Ego – in dessen Schatten sie stehen.
Dazu eine persönliche Erfahrung:
Da hab ich erst kürzlich so jemanden kennengelernt – der sich nicht nur als Meister und spiritueller Lehrer definiert, sondern sich  v.a. auch als Unternehmenscoach und Trainer präsentiert, womit er mich auch verführt hat, seine Leistung in Anspruch zu nehmen. Die Erkenntnis, dass ich damit auch einen quasi „Erleuchteten“ gebucht habe, kam erst später.
Ich habe mit einem Freund über diesen selbsternannten Meister gesprochen und scherzend gemeint, der hat so ein großes Ego, dass er bei ihm bei der Türe nicht durchkommt. Daraufhin dieser Freund ganz trocken: „Na Gott-sei-Dank, denn den wollen wir eh nicht hier drinnen haben.“
Nun stellt sich heraus, dass dieser Unternehmens-Coach-Guru-Supermeister Sekten(nahen) Hintergrund hat, dafür wenig Erleuchtung, allerdings eine ziemlich „Leuchte“ ist, was die Qualität seiner Leistung betrifft.
Und nun zu meiner Anfangsfrage: kampflos aufgeben? Oder meine Lebenszeit und mein Geld (oder das der Rechtsschutzversicherung) zum Korrigieren der Mangelhaftigkeit dieses Menschen verbrauchen?

Tja: Manchmal spielt das Leben mit mir „Mensch ärgere Dich nicht!“

trotz allen viel Leben & Freude wünscht

Elisabeth Tsapekis


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Sonntag, 2. Oktober 2016

Selbstliebe bringt materiellen/finanziellen Reichtum?

In letzter Zeit wurde ich öfter mit Aussagen konfrontiert, die im ersten Moment dazu verführen, ein "ja" zu der Aussage "Selbstliebe bringt finanziellen Reichtum" hervorzurufen, sich aber bei genauerem Hinsehen und Nachdenken/-spüren als falsch erweisen. Und jedenfalls eine differenzierte Auseinandersetzung erfordern:

Selbstliebe = Geld
Hm? das würde erstens bedeuten, dass alle Menschen die (zu) wenig Geld haben(subjektiv oder objektiv im Sinne von existenzieller Not) keine oder nur sehr wenig Selbstliebe haben - wir sprechen da von Milliarden von Menschen, die einerseits in tatsächlicher Armut leben oder die mit ihrer Einkommenssituation unzufrieden sind - und wir unterstellen all diesen Menschen, dass sie zu wenig Selbstliebe haben. Und weiters suggerieren wir, , dass, wenn sie nur brav ihre Selbstliebe erhöhen, alle reich (an Geld) werden würden. Ja,sie würden schon reich werden: an innerem Reichtum, an Zufriedenheit, an Dankbarkeit, an der Fähigkeit, sich an kleinen Dingen zu erfreuen. Aber dass deswegen auch die Millionen aufs Konto fließen ...?
Und die Aussage Selbstliebe = Geld würde zweitens bedeuten, dass alle reichen und superreichen Menschen (die ca 5 - 10% der Weltbevölkerung) voll Selbstliebe sind - zufrieden und glücklich mit ausgeprägtem Frohsinn ihr Dasein verbringen, was ja bekanntlich überhaupt nicht stimmt. Bei manchen Menschen habe ich eher den Eindruck, mit dem ERfolg und dem Reichtum wächst die Unzufriedenheit und das freudlose Dasein. Und warum gibt es denn auch bei den Superreichen Gewalt, Selbstmord und ähnlich wenig Freudvolles?

Tatsache ist, dass Geld wertneutral scheint, d.h. das Geld schert sich nicht darum, ob du ein guter, ein liebevoller, ein dankbarer Mensch oder sonst wie positiv bist, noch interessiert es das Geld ob du ein schlechter Mensch bist. Was uns ja die Realität laufend vor Augen führt.

Ich bin jedoch überzeugt, dass Selbstliebe viel mehr damit zu tun hat, dass du im Rahmen deiner Lebensrealität die Möglichkeiten wahrnimmst, um dein Leben gut zu gestalten, wozu u.a. auch gehört, dass du beruflich eher der Freude am Tun folgst, deiner Vision und Berufung, und weniger dem Ruf nach dem schnellen Geld. Selbstliebe hat damit zu tun, dass du lernst, zuerst einmal in Frieden zu kommen mit deinem Leben, jeden Tag deines Lebens als positive Herausforderung für Dankbarkeit zu erleben - und auch diese Aussage ist zu relativieren: denn ich erwarte nicht von jemanden, der (noch dazu ungerechtfertigt) gefoltert wird, dass er dankbar für diese Lebensmomente ist. Und nein, es passiert nicht nur den nicht selbstliebenden Menschen ein Unglück. Selbstliebe ist kein Garant für "mir geht es immer wunderbar". Selbstliebe erhöht aber die Chancen, dass du mehr Zufriedenheit und Frohsinn in die hast, und dir das Leben aus der subjektiven Betrachtung eher positiv entgegentritt. Selbstliebe hat auch nichts damit zu tun, dass du lernst dein Leben mit der Macht deiner Gedanken zu kreieren - denn wenn du nicht sehr achtsam dabei bis, kann auch manch Unerwünschtes dabei sein (weil wir zu oft das Kleingedruckte unseres minds nicht lesen).

Selbstliebe hat aber damit zu tun, dass du dich nicht von negativen Emotionen überschwemmen lässt, dass du erkennst, dass nicht jede für dich im Moment negative erscheinende Situation es wert ist, deinen Körper mit Aggressionsgefühlen zu überschwemmen.
Menschen, die lernen, auf das Leben mit heiterer Gelassenheit (nicht Resignation!) zu reagieren, die lernen trotz widriger Umstände, sich tägliche Streicheleinheiten zu geben, die trotz Misserfolge im Außen zu ihren WErten und Qualitäten stehen - diese Menschen generieren damit in sich die Chance, mehr geöffnete Türen für ein besseres Leben zu sehen und den Mut, durch diese Türen zu gehen.
In diesem Sinne kann es richtig sein, dass Selbstliebe mehr Geld bringen kann, weil ich mir mehr zutraue und Chancen ergreife. Und du wirst ausdauernder und kreativer sein, und aus deiner Freude Kraft schöpfen. Und mit deiner positiven und freundlichen Ausstrahlung sympathisch auf potenzielle Kunden wirken: denn Kund/innen kaufen lieber bei jemanden, der ihr Herz zum Lachen bringt, bei dem man die FReude am Tun und am Produkt spürt, als bei jemanden, der ihnen den Tag vermiest, bei dem man froh ist, wenn man wieder bei der Türe draußen ist. (Aber vergesst nicht - auch böse Menschen werden reich - oft sehr leicht.)
Ihr kennt das vielleicht: ihr geht essen, erfreut euch über das schöne Ambiente, den herrlichen Ausblick, und dann kommt ein mürrisch dreinblickender Kellner, der euch den Appetit verdirbt: ich steh dann auf und gehe, ohne zu bestellen.

Mit deiner Freude am Tun wirst du jedenfalls reich werden: an Zufriedenheit, ERfülltheit, Freude - ob du auch reich an Geld wirst, hm? Das ist dann vielleicht nicht mehr so wichtig.

PS: ich bin allerdings ziemlich sicher, dass Geldliebe Geld bringt.

ich wünsche dir viel Leben&Freude in deinem Leben als Mensch, der du bist

Elisabeth

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